UV Geräte sind von keinem Nageltisch mehr wegzudenken. Egal, ob Sie die Nägel Ihrer Kundinnen mit Gel modellieren oder mit dem Pulver-Flüssigkeits-System (Acryl) arbeiten und den Nagel nur zum Schluss versiegeln, die Verwendung einer UV Lampe ist in beiden Fällen obligatorisch. Auch zur Aushärtung der neuartigen UV Polish Gele wird ebenfalls Lichthärtungsgerät benötigt.

Gepinchte Gelmodellage mit Tip

Ein UV Gerät wie dieses findet man in jedem Nagelstudio

Oftmals erhalten wir Anfragen von Kundinnen und Kunden, welche UV Röhren sie für ihre Lampe benötigen und wo die Unterschiede der einzelnen Röhren liegen. Aus diesem Grund haben wir uns bemüht, in diesem Bericht ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten und Ihnen so die Entscheidung für die richtige UV Lampe und das passende Leuchtmittel zu erleichtern.

Unterschiedliche UV Röhren

Verschiedene Hersteller sind seit einiger Zeit dazu übergegangen, ihre Geräte mit einer speziellen UV-Röhre auszustatten. Gab es noch vor einigen Jahren bei UVA-Röhren den Standard des Vierkantsockels, so gibt es heute viele unterschiedliche Lampen auf dem Markt, die teilweise von diesem System abweichen. So ist in Geräten der Marke Emmi eine Röhre mit achteckigem Sockel verbaut, bei Geräten vieler anderer Hersteller benötigen Sie hingegen eine so genannte „Universalröhre“ mit einem grünen runden Sockel. Dadurch wird zwar erreicht, dass Sie in jedem Fall die korrekte Röhre für ihr Gerät verwenden, allerdings werden Sie in der Auswahl ihrer Röhren stark eingeschränkt, denn eine normale Röhre mit dem quadratischen Vierkantsockel passt nicht in diese Geräte. In der Abbildung können Sie die Unterschiede der einzelnen Systeme erkennen.

Damit man die Röhren in einem Lichthärtungsgerät überhaupt betreiben kann, ist es notwendig, dass in der Lampe ein so genanntes Vorschaltgerät integriert ist. Dieses Vorschaltgerät ist dafür verantwortlich, dass der aus dem Netz zugeführte Strom gedrosselt wird und übernimmt zudem das Zünden der UV-Röhre. Generell unterscheidet man hierbei zwei Typen: Da wären zum einen die konventionellen Vorschaltgeräte (KVG), die in vielen Geräten verbaut sind, zum anderen gibt es aber auch elektronische Vorschaltgeräte (EVG), die aus Kostengründen häufig in sehr günstigen UV-Lampen verwendet werden, aber teilweise auch in teueren UV Lampen namhafter Hersteller verbaut sind. Auf die genauen technischen Unterschiede zwischen EVG und KVG gehen wir an dieser Stelle jedoch nicht näher ein.

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Da im Moment des Einschaltens bei UV Lampen mit KVG nur ein sehr geringer Strom fließt, benötigen diese zur Zündung des Leuchtstoffmittels einen externen Starter, der im Sockel der entsprechenden UV-Röhre verbaut ist. Im Gegensatz dazu wird bei UV-Geräten mit EVG die Lampe mit genügend Spannung versorgt, so dass hier kein Starter von Nöten ist.

Woran erkenne ich, mit welcher Technik mein UV-Gerät arbeitet?

Wenn Sie vom Hersteller keine Information darüber erhalten, zu welcher der beiden Gattungen Ihre UV Lampe gehört, gibt es mehrere Indikatoren, anhand derer Sie dies selbst feststellen können. Zunächst einmal kann man eventuell bereits über den Preis erahnen, welche Technik bei Ihrer Lampe zum Einsatz kommt. Insbesondere sehr billige No-Name-Geräte sind häufig mit einem EVG ausgestattet. Diese Information alleine genügt jedoch nicht aus, um eindeutige Rückschlüsse zu ziehen. Da ein KVG aufgrund der Bauweise sehr viel schwerer als ein EVG ist, kann man am Gewicht der Lampe bereits Rückschlüsse darüber ziehen, um welchen Gerätetyp es sich handelt. Während KVG-Geräte mit 4 Röhren weit mehr als 1 kg wiegen, sind EVG-Lampen in der Regel weitaus leichter (ca. 700 – 800 Gramm). Ein weiterer eindeutiger Faktor, durch den Sie den Gerätetyp sicher bestimmen können, lässt sich mit bloßem Auge erfassen. Schalten Sie die Lampe ein, schauen Sie währenddessen in die Öffnung des Tunnels und achten Sie darauf, ob die Lampe beim Anschalten für einen kurzen Moment flackert oder ob das Licht sofort mit Knopfdruck ohne Flimmern leuchtet. Ist ein eindeutiges Flackern zu erkennen, so handelt es sich bei dem UV-Gerät um eine Lampe mit KVG. Ist keinerlei Aufflackern wahrzunehmen, so arbeitet die UV Lampe mit EVG. Generell ist bei genauem Hinsehen auch während des Betriebs immer ein leichtes Flackern der UV Röhren in KVG-Lampen wahrzunehmen, während das Licht von EVG-Geräten aufgrund der höheren Frequenz flimmerfrei ist.

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Was passiert, wenn ich die falschen Röhren in mein Gerät stecke?

Röhren für Geräte mit EVG oder KVG sind äußerlich optisch nicht zu unterscheiden, beide sehen exakt gleich aus. Der Unterschied liegt im Inneren des Röhrensockels. Wie bereits im oberen Teil beschrieben, ist im Sockel einer KVG-Röhre ein Starter verbaut, während der Sockel des EVG-Leuchtmittels leer ist. Wenn Sie nun versehentlich eine EVG-Röhre (ohne Starter) in eine UV-Lampe mit KVG stecken, so wird diese dunkel bleiben und nicht starten. Stecken Sie hingegen eine KVG-Röhre (mit Starter) in ein Lichthärtungsgerät mit EVG, dann werden die Röhren sehr stark flimmern und sich permanent an und ausschalten. Beschädigen können sie das Gerät damit aber nicht.

Wie oft sollte ich die Röhren tauschen?

Zubehör zum Pinchen von Tips

Die Häufigkeit des Röhrenwechsels hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal gibt es bei den Leuchtmitteln enorme Qualitätsunterschiede. Normale UV Röhren haben eine Lebensdauer von maximal 200 Stunden. Heutzutage gibt es jedoch so genannte Longlife Röhren, die laut Angaben der Hersteller bis zu 1000 Stunden oder noch länger halten sollen. Diese Werte sind jedoch als absolute Maximalwerte anzusehen, die nur erreicht werden können, wenn die Lampe während der kompletten Zeit angeschaltet bleibt. Jeder Startvorgang ist mit einem hohen Verschleiß verbunden. Da am Nageltisch häufig mit der Timerfunktion gearbeitet wird, sind die Betriebszeiten, die im Studioalltag erreicht werden können, weitaus geringer. Generell gilt, dass bei UV-Geräten mit EVG die Röhren weitaus schneller verschleißen als bei KVG-Geräten. Dies liegt unter anderem daran, dass bereits beim Start eine sehr hohe Spannung anliegt.

Unabhängig davon, ob Sie eine UV Lampe mit KVG oder EVG verwenden, wichtig ist auf jeden Fall, dass die Röhren niemals so lange verwendet werden sollten, bis sie überhaupt nicht mehr zünden. Die absorbierte UVA-Strahlung, die für die Aushärtung des Gels verantwortlich ist, nimmt im Laufe der Zeit kontinuierlich ab. Dies ist mit bloßem Auge nicht unbedingt zu erfassen, kann aber enormen Einfluss auf die Modellage haben. Farb- oder Frenchgele härten in der gewünschten Zeit nicht mehr vollständig aus und bilden nur eine oberflächige Haut, das Versieglungsgel glänzt nicht mehr wie früher und bei den Kunden häufen sich die Liftings, obwohl Sie ihre bekannten Produkte verwenden und an Ihrer Arbeitsweise nichts verändert haben? Dann wird es Zeit, über einen Röhrentausch nachzudenken. In den meisten Fällen liegen diese Fehler nämlich nicht an den Produkten selbst, sondern an der abnehmenden bzw. zu geringen Leistung der UVA Strahlung, wodurch eine korrekte Aushärtung des Gels nicht mehr erreicht werden kann.

Wir empfehlen Ihnen, die Röhren in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Entnehmen Sie dazu die Röhren aus dem Gerät und prüfen Sie, ob sich im Glas eine graue Verfärbung feststellen lässt. Diese Verfärbung beginnt typischerweise oberhalb des Kunststoffsockels und vergrößert sich kontinuierlich. Die Abbildung zeigt eine fabrikneue und eine ältere UV Röhre im Vergleich. Bei der gebrauchten Röhre ist die graue Verfärbung sehr gut zu erkennen. Wenn Ihre Röhren so ähnlich aussehen, sollten Sie unbedingt einen Wechsel vornehmen.

Hier finden Sie eine Übersicht von gängigen Leuchtmitteln

KVG-Röhren EVG-Röhren
  • Emmi 9S (wird nicht mehr produziert)
  • Emmi 9SU Longlife Röhre (weißer Sockel) 
  • Osram Dulux BL 350 Longlife Röhre
  • Universalröhre (grüner Sockel)
  • UV Röhre 9 Watt mit Vierkantsockel
  • Emmi 9SA (blauer Sockel)
  • PremiLux Spezial
  • 4-Pinn Röhre für Apollon / Ginon

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag die Auswahl der richtigen Röhre erleichtert haben und die Informationen verständlich vermittelt haben. Sollten doch noch Fragen offen bleiben, können Sie selbstverständlich unseren Kundendienst telefonisch oder per Email kontaktieren. Gerne können Sie dazu unser Kontaktformular verwenden.